Entwicklungspolitische Fachtage: Städte im Wandel - Vorreiter für nachhaltige Entwicklung, Die „kooperative“ Stadt
	Termin
	 12.06.2013
08:30 - 14:00
	Veranstaltungsort
	Haus der EKD in Berlin, Großer Saal
	Veranstalter
	Stiftung Entwicklung und Frieden (SEF), Bonn;Landesstelle für Entwicklungszusammenarbeit (LEZ) der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Forschung, Berlin,in Kooperation mit der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ)
Themenschwerpunkt
Die weltweit anhaltende Urbanisierung birgt vielfältige Entwicklungschancen, aber auch gewaltige Herausforderungen. Die Grundbedürfnisse der steigenden Zahl an Stadtbewohnern, wie Zugang zu Trinkwasser und Nahrung sowie Unterkunft und Transport, müssen sichergestellt werden. Zugleich gilt es, durch energieeffiziente und technologisch hochwertige sowie soziale und partizipative Strukturen veränderte Wohnbedürfnisse, steigende Konsumansprüche und einen zunehmenden Ressourcenverbrauch kreativ in die Planung einzubeziehen. Dazu sind nachhaltige und sektorenübergreifende Entwicklungsansätze notwendig. Viele Städte sowie stadtplanerische und zivilgesellschaftliche Projekte im Asien-Pazifik-Raum können bereits jetzt als Vorreiter für eine nachhaltige Entwicklung bezeichnet werden.
Die entwicklungspolitischen Fachtage im Rahmen der Asien-Pazifik-Wochen 2013 möchten den Blick deshalb auf zukunftsweisende Formen einer nachhaltigen Stadtentwicklung richten. Diese kann vor allem gelingen, wenn klimafreundliche und energieeffiziente Ansätze hinsichtlich Wohnraumgestaltung, Mobilität und einem ökologisch verträglichen Wassermanagement mit einer nachhaltigen Wirtschaftsentwicklung und einer kooperativen Stadtpolitik zusammen gedacht werden. Auch internationalen Städtenetzwerken sowie moderner Informationsund Kommunikationstechnologien kommt eine wichtige Rolle zu. Welche Best-Practice-Beispiele nachhaltiger Stadtentwicklung gibt es im Asien-Pazifik-Raum? Wie können innovative sowie bewährte Ansätze auf andere asiatische Städte übertragen werden? Und welcher Rolle kommt der deutschen Entwicklungszusammenarbeit hinsichtlich der Unterstützung effektiver Governance-Strukturen sowie der Begleitung kollektiver Umdenkprozesse zu?
Über diese Fragen diskutieren Städteplaner sowie Vertreterinnen und Vertreter aus der Wirtschaft, der Wissenschaft und der Zivilgesellschaft aus dem Asien-Pazifik-Raum sowie aus Deutschland vom 10. bis 12. Juni 2013.
Organisatorisches
Die entwicklungspolitischen Fachtage im Rahmen der Asien-Pazifik-Wochen finden zum ersten Mal statt. Das Programm am 10. Juni gestaltet die GIZ in Kooperation mit dem BMZ. Für diese Tagesveranstaltung ist eine gesonderte Anmeldung direkt bei der GIZ notwendig (Email: [email protected]). Die beiden Konferenztage am 11. und 12. Juni 2013 werden von SEF und LEZ durchgeführt, die Anmeldung hierfür nimmt das Büro der SEF entgegen (Email: [email protected]).
Zusätzlich findet am Dienstag Abend ab 18.00 Uhr das CSR-Forum von IHK Berlin und Landesbüro der GIZ statt. Für diese Veranstaltung ist ebenfalls eine gesonderte Anmeldung an die IHK Berlin erforderlich (Email: [email protected]).
Konferenzsprachen:
Deutsch/Englisch (Simultan Dolmetschung)
DIE „KOOPERATIVE“ STADT/ COLLABORATIVE CITIES
Anmeldung an: [email protected]
8.30 Uhr Registrierung
9.00 Uhr Begrüßung
Bärbel Dieckmann (angefragt)
Präsidentin der Welthungerhilfe e.V.,
Mitglied des Kuratoriums der Stiftung Entwicklung und Frieden (SEF)
Panel I 
Towards Inclusive Urban Governance. Neue Wege kooperativer Stadtentwicklung
Urbanisierungsprozesse der Gegenwart sind hochkomplex. Althergebrachte Regelungs- und Finanzierungsmechanismen sind oftmals zu ungenaue Instrumente im Umgang mit den Entwicklungsdynamiken indischer Städte. Staatliche Organe und Institutionen sind zunehmend nicht mehr in der Lage, grundlegende städtische Dienstleistungen für alle Bevölkerungsgruppen zu gewährleisten. Schätzungen gehen davon aus, dass in manchen Weltregionen bis zu 50% der Stadtbewohner von der formalen städtischen Politik nicht erreicht werden. Zugleich gewinnen informelle Formen städtischer Entwicklung an zunehmender Bedeutung. Charakteristisch ist eine vielfältige, aber auch zersplitterte Akteurslandschaft wie man sie u.a. auch in indischen Metropolen vorfindet. Alternative Wege flexibler, partizipativer und kooperativer Stadtentwicklung sind deshalb zwingend erforderlich und werden in manchen Städten auch bereits seit geraumer Zeit erprobt. Sie reichen von Multi-Akteursmodellen über Bürgerhaushalte bis hin zu neuen „smarten“ Wegen der Kommunikation und Netzwerkbildung.
Welche Chancen bieten neuen Ansätze, unterstützt auch durch neue Technologien, wie etwa „smart communications“ oder „urban crowd-sourcing“? Welche Erfahrungen sind in den letzten Jahren mit neuen Ansätzen kooperativer Stadtentwicklung gemacht worden? Welche Schlüsse sind daraus zu ziehen?
Moderation
Tile von Damm
MOD Institute Berlin-Bangalore
9.15 Uhr Inputs
Rupali Gupte
Collective Research Initiatives Trust (CRIT), Mumbai
Prof. Dr. Philipp Misselwitz
Urban Catalyst
Professor internationale Urbanistik und Entwerfen
Technische Universität Berlin
Julian Petrin
Nexthamburg, Hamburg
10.15 Uhr erweiterte Diskussionsrunde
Dr. Ivan Al Hadar
Berater UNDP Indonesien, Jakarta
Claudius Lieven
Hamburger Stadtwerkstatt, Hamburg
11.15 Uhr Pause mit kleinem Imbiss
Panel II
Towards Inclusive Urban Living. Kooperativer Wohnungsbau als Grundlage urbaner Entwicklung
Ein wesentliches Problem urbaner Entwicklung ist das Fehlen von (bezahlbarem) Wohnraum, dies gilt insbesondere für einen Großteil der städtischen Bevölkerung Indiens – speziell für die `Weaker Income Group‘ und die `Low Income Group‘. Wohnraum ist jedoch eine der ersten demokratischen Grundvoraussetzungen für jede Form gesellschaftlicher Teilhabe. Es erscheint, dass staatliche Strukturen nur eine unzureichende Steuerungskapazität besitzen, besonders in informellen Siedlungs- und Lebensstrukturen. Kooperative und partizipative Modelle füllen diese Lücke zunehmend. Sie kollidieren jedoch oftmals mit der staatlichen Regulationsebene. Der Diskurs um `affordable housing‘ erfährt zunehmend auch in der deutschen Stadtlandschaft erneute Aktualität.
Wie kann das Fehlen von Wohnraum adressiert und kompensiert werden? Wie kann eine problem- und lösungsorientierte Stadtpolitik gestaltet werden, die der zunehmenden Ungleichheit entgegenwirkt? Welche Schwierigkeiten gilt es dabei zu meistern und welche Chancen bieten sich zugleich? Können die in Panel I präsentierten neuen Wege kooperativer Stadtentwicklung auch hier einen Beitrag leisten?
Moderation
Anne-Katrin Fenk
MOD Institute Berlin-Bangalore
11.45 Uhr Inputs
Prof. Jörg Stollmann
Professor für Stadtplanung und Architektur
Technische Universität Berlin
Arumar Revi (angefragt)
Direktor Indian Institute for Human Settlement (IIHS)
V. Naresh Narasimhan (angefragt)
Janaadhar, Bangalore
12.45 Uhr erweiterte Diskussionsrunde
Dr. Jochen Hucke (angefragt)
Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt, Berlin
Prof. Dr. Nitichan Pleumarom (angefragt)
Montfort Del Rosario School of Architecture and Design (ABAC)
Assumption University, Bangkok
13.45 Uhr Schlusswort
Dr. Michèle Roth
Stiftung Entwicklung und Frieden (SEF), Bonn
14.00 Uhr Ende der Veranstaltung
Das gesamte Programm der Entwicklungspolitischen Fachtage vom 10.-12. Juni finden Sie hier.

