Entwicklungspolitische Fachtage: Städte im Wandel - Vorreiter für nachhaltige Entwicklung, Die “grüne” Stadt
	Termin
	 11.06.2013
08:30 - 16:45
	Veranstaltungsort
	GIZ-Haus Berlin
	Veranstalter
	Stiftung Entwicklung und Frieden (SEF), Bonn,Landesstelle für Entwicklungszusammenarbeit (LEZ) der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Forschung, Berlin,in Kooperation mit der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ)
Themenschwerpunkt
Die weltweit anhaltende Urbanisierung birgt vielfältige Entwicklungschancen, aber auch gewaltige Herausforderungen. Die Grundbedürfnisse der steigenden Zahl an Stadtbewohnern, wie Zugang zu Trinkwasser und Nahrung sowie Unterkunft und Transport, müssen sichergestellt werden. Zugleich gilt es, durch energieeffiziente und technologisch hochwertige sowie soziale und partizipative Strukturen veränderte Wohnbedürfnisse, steigende Konsumansprüche und einen zunehmenden Ressourcenverbrauch kreativ in die Planung einzubeziehen. Dazu sind nachhaltige und sektorenübergreifende Entwicklungsansätze notwendig. Viele Städte sowie stadtplanerische und zivilgesellschaftliche Projekte im Asien-Pazifik-Raum können bereits jetzt als Vorreiter für eine nachhaltige Entwicklung bezeichnet werden.
Die entwicklungspolitischen Fachtage im Rahmen der Asien-Pazifik-Wochen 2013 möchten den Blick deshalb auf zukunftsweisende Formen einer nachhaltigen Stadtentwicklung richten. Diese kann vor allem gelingen, wenn klimafreundliche und energieeffiziente Ansätze hinsichtlich Wohnraumgestaltung, Mobilität und einem ökologisch verträglichen Wassermanagement mit einer nachhaltigen Wirtschaftsentwicklung und einer kooperativen Stadtpolitik zusammen gedacht werden. Auch internationalen Städtenetzwerken sowie moderner Informations und Kommunikationstechnologien kommt eine wichtige Rolle zu. Welche Best-Practice-Beispiele nachhaltiger Stadtentwicklung gibt es im Asien-Pazifik-Raum? Wie können innovative sowie bewährte Ansätze auf andere asiatische Städte übertragen werden? Und welcher Rolle kommt der deutschen Entwicklungszusammenarbeit hinsichtlich der Unterstützung effektiver Governance-Strukturen sowie der Begleitung kollektiver Umdenkprozesse zu?
Über diese Fragen diskutieren Städteplaner sowie Vertreterinnen und Vertreter aus der Wirtschaft, der Wissenschaft und der Zivilgesellschaft aus dem Asien-Pazifik-Raum sowie aus Deutschland vom 10. bis 12. Juni 2013.
Organisatorisches
Die entwicklungspolitischen Fachtage im Rahmen der Asien-Pazifik-Wochen finden zum ersten Mal statt. Das Programm am 10. Juni gestaltet die GIZ in Kooperation mit dem BMZ. Für diese Tagesveranstaltung ist eine gesonderte Anmeldung direkt bei der GIZ notwendig (Email: [email protected]). Die beiden Konferenztage am 11. und 12. Juni 2013 werden von SEF und LEZ durchgeführt, die Anmeldung hierfür nimmt das Büro der SEF entgegen (Email: [email protected]).
Zusätzlich findet am Dienstag Abend ab 18.00 Uhr das CSR-Forum von IHK Berlin und Landesbüro der GIZ statt. Für diese Veranstaltung ist ebenfalls eine gesonderte Anmeldung an die IHK Berlin erforderlich (Email: [email protected]).
Konferenzsprachen:
Deutsch/Englisch (Simultan Dolmetschung)
DIE “GRÜNE” STADT / GREEN CITIES
Anmeldung an: [email protected]
8.30 Uhr Registrierung
9.00 Uhr Begrüßung
Klaus Brückner
Leiter GIZ-Repräsentanz Berlin
Kuratorium der Stiftung Entwicklung und Frieden (SEF), Berlin
N.N.
Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Forschung
Panel I
Erfolgsfaktoren einer klimafreundlichen Stadtentwicklung
Drei Viertel des globalen Energieverbrauchs findet in Städten statt. Die Emission von Treibhausgasen wird vor allem in Städten durch veränderte Lebens-, Konsum- und Ernährungsmuster befördert. Die Veränderung von Lebensstilen in den Städten birgt jedoch auch enorme Chancen für eine Stadtentwicklung, die die soziale, ökologische und ökonomische Dimension von Nachhaltigkeit einschließt. Energieeffiziente Häuser und breit angelegte Umweltschutzmaßnahmen können dazu beitragen, die Herausforderungen des Klimawandels einzudämmen. Gleichzeitig muss Stadtplanung die jeweilige städtische Kultur in sämtliche Strategien und Maßnahmen einbeziehen.
Was sind aktuelle Formen und Prozesse nachhaltiger Stadtentwicklung? Wie kann ein Ausgleich zwischen zunehmender Urbanisierung und steigendem Energieverbrauch auf der einen Seite und der Notwendigkeit energieeffizienter Gebäude und umweltfreundlicher städtischer Infrastruktur auf der anderen Seite geschaffen werden? Welche Erfolgsfaktoren können z.B. aus der nachhaltigen Stadtentwicklung in der Taiwan Strait sowie der Greater Mekong Region abgeleitet werden?
Moderation
Dr. Florian Steinberg
Senior Urban Development Specialist
Asiatische Entwicklungsbank
9.15 Uhr Inputs
Prof. Dr. Raoul Bunschoten
Professor für Städtebau und nachhaltige Stadtentwicklung
Technische Universität Berlin
Prof. Frank Schwartze
Professor für Stadtplanung und Raumgestaltung
Brandenburgische Technische Universität Cottbus
10.00 Uhr Diskussion
Le Dieu Anh
ACCA Program Coordinator
Association of Cities of Vietnam
Dr. Hung Hoang Vinh
Faculty of Urban Management
Hanoi Architectural University, Hanoi
Dr. Peter Köppinger
Leiter des Auslandsbüros auf den Philippinen
Konrad Adenauer Stiftung
11.00 Uhr Kaffeepause
Panel II
Abwasser als Ressource: Nutzungsstrategien und Herausforderungen
Ein angemessener Umgang mit Abwasser gehört zu den großen Herausforderungen unserer Zeit, in der Trinkwasser immer knapper wird, während Bevölkerungszahlen wachsen und die Urbanisierung voranschreitet. Neben sanitärer Grundversorgung und nachhaltigen Systemen der Abwasserreinigung wird Abwasser in integrierten Wasser- und Stoffkreisläufen zunehmend nicht als Reststoff sondern als Ressource angesehen. Die Wiederverwendung von Abwasser stellt ein Paradebeispiel eines Integrierten Wasserressourcenmanagements (IWRM) dar: Zusätzliches Wasser wird für die Bewässerung bereitgestellt und die im Abwasser enthaltenen Stoffe werden als Düngemittel verwendet und sind somit gleichzeitig unschädlich entsorgt. Auf diese Weise können
sowohl Kosten gespart als auch die Umwelt geschont werden.
Aber ist es wirklich so einfach? Welche Herausforderungen sind mit dem Ansatz verknüpft und welche Vorreinigungen und Kontrollen werden nötig? Welche Alternativen gibt es, sanitäre Grundversorgung zu gewährleisten und Abwasser nachhaltig sowie kostengünstig zu entsorgen?
Moderation
Dr. Susanne Neubert
Direktorin
Seminar für ländliche Entwicklung (SLE), HU Berlin
11.30 Uhr Input
Dr. Liqa Raschid-Sally
International Water Management Institute (IWMI), Colombo
12.00 Uhr Diskussion
Thomas König
Wasser- und Abwasserspezialist, Berlin
Usup Soemantri
Universitas Pasundan, Bandung
13.00 Uhr Mittagessen
Panel III
Nachhaltige Mobilität: Verkehrsgestaltung und Bewusstseinswandel
Die Infrastruktur vieler Städte ist hauptsächlich für den Autoverkehr konzipiert, obwohl gerade in Schwellen- und Entwicklungsländern die Mehrheit der Bevölkerung kein eigenes Auto besitzt. Der Transportsektor hat nicht nur einen großen Anteil am Ausstoß von Treibhausgasen; auch Verkehrsstaus und Lärmbelästigungen sind negative Folgen einer Motorisierung, für die weiterhin eine Zunahme prognostiziert wird. Nachhaltige Mobilitätsformen, wie öffentliche Verkehrsmittel, Rad- und Fußverkehr, werden in vielen Städten nicht ausreichend gefördert. Um eine echte Alternative zum Auto zu bieten, müssen andere Transportmittel und -wege jedoch attraktiv, sicher und vor allem erschwinglich sein, wie z.B. Light Rail Systeme. Maßnahmen in verschiedenen Politikfeldern müssen ineinander greifen und mit der Kommunikation eines neuen Mobilitätsbildes verknüpft werden, um kollektive Lern- und Umdenkprozesse zu erreichen. Gleichzeitig müssen nachhaltige Mobilitätskonzepte immer die gesellschaftlichen Besonderheiten der Region berücksichtigen.
Was sind Erfolgsfaktoren effektiver Mobilitätskonzepte in Asien? Was sind Best-Practice-Beispiele aus dem Asien-Pazifik-Raum und wie können diese auf andere asiatische Städte übertragen werden?
Moderation
Joris van Etten
Cities Development Initiative for Asia
Deutsche Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit GmbH (GIZ)
14.00 Uhr Inputs
Dr. Wulf-Holger Arndt
Leiter des Forschungsbereichs «Mobilität und Raum»
Zentrum Technik und Gesellschaft (ZTG), Technische Universität Berlin
Anumita Roy Chowdhury (angefragt)
Executive Director - Research and Advocacy
Centre for Science and Environment (CSE), New Delhi
14.45 Uhr Diskussion
Li Liang
Vice-Director Kunming Municipal Bureau of Urban Planning, Kunming
Dr. Andreas Mehlhorn (angefragt)
Head of Mobility Consulting
Siemens, München
Thomas Siegemund
Director Product Management Mass Transit
Bombardier Transportation, Berlin
Dino Teddyputra
Sustainable Urban Transport Improvement Project, GIZ Jakarta
16.30 Uhr Schlusswort
Eckhard Bock
Landesstelle für Entwicklungszusammenarbeit (LEZ)
der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Forschung Berlin
16.45 Uhr Ende der Tagesveranstaltung
Das gesamte Programm der Entwicklungspolitischen Fachtage vom 10.-12. Juni finden Sie hier.

